© M. Gülpen


Baumwolle - weißes Gold

Geeignet für: Sekundarstufe I (ab Klasse 7) + Sekundarstufe II, Dauer: 3 Stunden, ganzjährig möglich

Baumwolle ist eine der ältesten Handelspflanzen der Welt. Heute leben rund 100 Millionen ländliche Haushalte weltweit vom Baumwollanbau. Besonders für Menschen in Indien, Pakistan und Zentralasien sowie in West- und Zentralafrika ist Baumwolle eine wichtige Einnahmequelle. In der weiteren Textilwertschöpfungskette sind rund 30 Millionen Menschen in den verschiedenen Verarbeitungsstufen beschäftigt – ein Großteil davon in Asien.

Während wir für Kleidung und Textilien aus Baumwolle immer günstigere Preise zahlen, leben die Familien der Baumwollbauern häufig in Armut. In der folgenden Textilwertschöpfungskette sind die Arbeitsbedingungen für die dort arbeitenden Menschen vielerorts äußerst mangelhaft. Aber auch der Baumwollanbau selbst hat große ökologische Auswirkungen auf die Umwelt.

In der Veranstaltung „Baumwolle – weißes Gold“ wollen wir neben der Herkunft von Baumwolle und der Geschichte des Baumwollanbaus jeweils einen Aspekt im Baumwollanbau bzw. der Baumwollverarbeitung stärker beleuchten. Hierbei wollen wir die Probleme des Baumwollanbaus für die Umwelt und der im Baumwollanbau und Textilherstellung arbeitenden Menschen aufzeigen. Gemeinsam überlegen wir, welche Möglichkeiten wir als Verbraucher*innen haben, diesen Missständen zu begegnen. Neben den Zielen des fairen Handels und dessen Auswirkungen auf den Baumwoll- und Textilsektor, wollen wir auch Möglichkeiten diskutieren, die wir uns als Verbraucher*innen selbst erschließen können wie z. B. der Kauf von Second Hand- Kleidung, Kleidertauschpartys etc.

Folgende Schwerpunkte können in der Veranstaltung gewählt werden:

Fast Fashion – Fair Fashion

In dieser Veranstaltung wollen wir den Schwerpunkt auf den eigenen Kleiderkonsum legen, der sich in den letzten Jahrzehnten bedeutend gewandelt hat. Heutzutage profitieren wir von einem stetig größeren Angebot an immer günstiger werdender Kleidung. Doch für unsere modischen Schnäppchen wird anderswo auf der Welt ein hoher Preis gezahlt. Wir wollen herausfinden, welche Folgen die Billigpreispolitik für die Arbeiterinnen und Arbeiter in den Produktionsländern hat. Wir begeben uns spielerisch auf die „Weltreise eines T-Shirts“ und denken über unseren eigenen Lebensstil nach: Wie wichtig sind uns Klamotten? Sollten wir unser Kaufverhalten ändern? Wir lernen, wie man sich im Label-Dschungel zurechtfindet. Und wir überlegen, welche Alternativen wir als Verbraucher*innen jenseits von Konsumrausch und Sparzwang haben und welche davon wir uns selbst erschließen können.

Herausforderungen im Baumwollanbau

Die Baumwollproduktion sichert die Lebensgrundlage vieler Menschen. Der konventionelle Baumwollanbau erfolgt dabei meistens in großen Monokulturen unter Einsatz von Kunstdüngern und Pestiziden. Gleichzeitig wird eine große Menge Wasser verbraucht, das meist durch Umleitung oder Aufstauen von Flüssen oder Seen stammt. Die extensive Wasserentnahme für den Baumwollanbau aus dem Aralsee hat beispielsweise dazu geführt, dass nur noch ein Drittel der Wassermenge vorhanden ist. Zudem wird Wasser durch den Einsatz von Chemikalien zum Färben und Bleichen verbraucht und oft auch verunreinigt.

Welche ökologischen Folgen der Baumwollanbau und die Textilproduktion auf die Umwelt haben, wollen wir in dieser Unterrichtseinheit näher beleuchten.

Wir befassen uns außerdem mit der ökonomischen Abhängigkeit der Kleinbauern von schwankenden Weltmarktpreisen und dem Kauf von Hybridsaatgut. Können Fair Trade-Label, Bio-Zertifikate und Kleinbauern-Kooperationen die Lebensbedingungen der Kleinbauern in den Anbauländern verbessern? Oder haben wir Verbraucher*innen noch andere Möglichkeiten und Alternativen? Diese Fragen wollen wir in der Veranstaltung gemeinsam diskutieren.

Kursgebühren
3-stündiger Kurs: 7,- € pro Teilnehmenden, mindestens 130,- € pro Gruppe / Klasse (bei weniger als 19 Teilnehmenden)

SDGs

Sustainable Development Goals: Ziele für nachhaltige Entwicklung

2 - Kein Hunger
6 - Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
8 - Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftwachstum
12 - Nachhaltige/r Konsum und Produktion
15 - Leben an Land

Anmeldung

Tel.: 0201 - 88 83 124
Fax: 0201 - 88 83 007

E-Mail: schule-natur@grugapark.essen.de
Download: Vorlage für Ihre Terminwunsch-Anfrage (PDF-Datei, ausfüllbar) ... (pdf, 924 kB)
Download: "Wissenswertes zur Buchung" ... (pdf, 614 kB)

Informationen zur Anreise und zum Treffpunkt ...

Kursinhalte
Je nach Altersstufe und Vorbildung der Gruppe können die Themen inhaltlich angepasst werden.
Eine Abstimmung mit aktuellen Lerninhalten des laufenden Unterrichtes ist möglich.

Die Schule Natur ist Regionalzentrum im Landesnetzwerk Bildung für Nachhaltige Entwicklung Zukunft Lernen NRW.

Die Schule Natur ist BNE-zertifizierte Einrichtung.

Die Schule Natur wird gefördert vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW.

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